Wer kennt es nicht? Man läuft nach dem Club oder Konzertbesuch durch die Straßen und bemerkt immer wieder Bandsticker an Wänden, Straßenlaternen oder Mülleimern. Die Wenigsten geben sich dann die Mühe, nach den Bands auf den Stickern zu suchen und auch mal ihre Musik Probe zu hören – das wäre ja viel zu viel Aufwand. Aber keine Sorge! Wir übernehmen das für euch!
An einem heißen Tag im Juli traf sich unsere Redaktion, um in Stuttgart den zahlreichen Bandstickern auf die Spur zu kommen, die Hotspots der Stuttgarter Metal-Szene zu identifizieren und herauszufinden, ob sich nur die alten Hasen oder auch einige Newcomer aufspüren lassen. Mit dabei: Zwei Kameras, eine Musikbox, gute Laune und ausreichend Bier. Wir wollen euch mit auf die Sticker-Reise nehmen und an einigen Momenten und allem voran den gefundenen Bands teilhaben lassen.
Wohin genau? Gar nicht mal so einfach!
Erstmal galt es zu bestimmen, wo die Tour beginnen soll – was gar nicht so einfach war, da unsere spontanen Einfälle hinsichtlich der Orte doch recht weit auseinander lagen. Der erste Stopp waren schließlich die Wagenhallen beim Stuttgarter Nordbahnhof. Dort erwarteten wir eigentlich einige Kandidaten – doch Pustekuchen! Obwohl die Wagenhallen schon Gastgeber vieler Konzerte sein durften und ja eigentlich gerade zu einladen zum Stickern, gab es dort überraschend wenige Band-Sticker. Nur drei konnten wir finden: Neben The Wrong Turn und The Journey Back gab es hier noch einen Sticker von The Great Hollow, einer Progressive Death Metal Band aus Reutlingen.
The Wrong Turn 
The Journey Back 
The Great Hollow
Also weiter. Mit der U-bahn wieder in Richtung Stadtmitte ging es für uns zum Club Universum. Doch auch dort gab es leider nichts für uns zu sehen – weder im Außenbereich noch im Innenbereich. Etwas frustriert, jedoch beladen mit neuem Bier zur Motivation ging es dann schon weiter.
Band-Gewimmel am Club Zentral
Nächster Stopp: Club Zentral. Hier gab es kein Halten mehr! Unzählige Bandsticker auf dem Mülleimer vor dem Eingang, an der Straßenlaterne und am Geländer. Über den Weg gelaufen sind uns als erstes Maratonga, Defender, Godskill, Circus of Fools und Bulletrail. Aus dem Black-Metal-Bereich trafen wir Totengeflüster, melodischer Death Metal war zB. durch Slaughterra vertreten. Außerdem fanden wir die Sticker von Some Hate Will Last, An Early Cascade und Overcoming Autumn – ihr seht, das Angebot war wirklich groß! Auch hat es uns gefreut, einen Sticker des Metal Podcasts “Ovtcast” zu finden. Empfiehlt sich, mal reinzuhören!
Auch die Ludwigsburger Death By Dissonance konnten wir finden, welche neulich ihre Single Same Hell Again released haben. Außerdem Ruins of Perception, die erst jetzt im September ein Musikvideo zu HOLLOWFICATION herausbrachten: ein schlichtes, aber sehr cooles Musikvideo zu treibendem Sound, der nicht still sitzen lässt! Wer auch nicht außer Acht gelassen werden darf: Cypecore, die auch schon außerhalb des Stuttgarter Kessels Bekanntheit erlangt haben. Die Melodic Death Metal Band aus Mannheim haut schon seit 2007 erfolgreich auf den Putz. Wer darauf Lust hat, die Jungs planen Anfang 2021 eine große Deutschland-Tour – falls uns Corona da keinen Strich durch die Rechnung macht…
Mehr Bier und mehr Bands: Das Kap Tormentoso
Unser letzter Halt: die Stuttgarter Kneipe Kap Tormentoso. Und siehe da, überall kleben Bandsticker! Um all unsere Interessen zu vereinen, gönnten wir uns zu den Bands eine kurze Bier-Pause, auch um die angenehme Kneipenatmosphäre auf uns wirken zu lassen. Im Kap konnten wir wieder das ein oder andere Mitglied unserer Spotify-Playlist finden, unter anderem die Band Credic. Auch gleich aufgefallen sind uns die Sticker von Fear The Silence, die die Stuttgarter Bühnen nicht erst seit gestern unsicher machen.
Credic 
Fear the Silence
Es waren außerdem Sticker der Bands King Chrome, These Days To Come, Basement Ritual, Insane Humanity, Project Helix und Crestfallen Queen vertreten. Auch Minus Youth, eine altbewährte Hardcore Band aus Stuttgart, macht hier mit Stickern auf sich aufmerksam. Minus Youth punkten nicht nur mit ihrer Musik, sie setzen sich für ihre Mitmenschen ein und konnten erst vor kurzem knapp 500 Euro gesammeltes Geld an die Kampagne für Opfer rassistischer Polizeigewalt spenden.
Erschöpft aber glücklich!
Unsere Bandsticker-Tour war ein sehr erlebnisreicher Tag: Relativ erfolglos begonnen hatten wir doch das Gefühl, mit fortschreitender Stunde tiefer in die Stuttgarter Metal-Szene einsteigen zu können. Unser Resumée für Fans der Szene: Der Club Zentral und das Kap Tormentoso sind absolut empfehlenswert. Lasst euch hier doch einfach mal ein Bier zapfen – ein offenes Auge für die Bandsticker und ein offenes Ohr für die passende Musik lohnt sich! Vielleicht findet sich ja die ein oder andere Band, die Potential als zukünftige Lieblingsband hat!